Blüten-Hautöl zum Frauendreißiger
- juliaundihrekräuter
- 28. Aug. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Juni 2024
Mit bunten Blüten aus dem Garten und von den Wiesen lässt sich ganz einfach ein pflegendes Hautöl herstellen. Am besten sammelt man in der Zeit des Frauendreißigers im August und September, da gelten die Pflanzen als besonders heilkräftig.

Mein Blüten-Hautöl soll gereizte Haut pflegen, die zu Unreinheiten neigt und gleichzeitig eine feuchtigkeitsspendende und hautverjüngende Wirkung haben.
Der Frauendreißiger
In der Zeit des Frauendreißigers, ein Zeitraum von 30 Tagen im August und September gelten die Pflanzen als besonders heilkräftig. Jetzt werden Heilkräuter für den Winter gesammelt und konserviert.
Der Frauendreißiger beginnt am 15. August zu Mariä Himmelfahrt und dauert, wie der Name schon sagt, 30 Tage. In dieser Zeit sammeln heilkundige Kräuterfrauen Kräuter für den Wintervorrat. Die Kräuter werden oft in Kräuterbuschen gebunden und geweiht. Dann in den kalten Monaten werden sie für Tee, zum Räuchern und auch für Schutzzauber verwendet.
Mit bunten Blüten und Heilkräutern, die ich in dieser Zeit gesammelt und getrocknet habe, stelle ich ein sehr pflegendes Hautöl mit der Kraft des Frauendreißigers her.

Die Blüten
Die Kräuter und Blüten können je nach Belieben und Verträglichkeit gewählt werden. Ich möchte mein Öl als Gesichtsöl verwenden und habe folgende Blüten gewählt.
Schafgarbe
Die Schafgarbe hat wundheilende und entzündungshemmende Eigenschaften und wird sehr gerne bei unreiner und öliger Haut eingesetzt. Allerdings muss man bei der Schafgarbe ein bei der Verträglichkeit ein bisschen Aufpassen. Manche Menschen können allergisch reagieren. Auch kann die Schafgarbe photoxisch auf die Haut wirken.
Ringelblume
Die Ringelblume und das Ringelblumenöl sind altbewährte Klassiker in der Hautpflege. Die Ringelblume wirkt wundheilend und pflegt gereizte Haut.
Rosenblüten
Rosenblüten-Ölauszug wird normalerweise von allen Hauttypen gut vertragen. Den Rosen wird entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben und sie werden auch gerne in der Anti-Aging-Pflege eingesetzt.
Kamille
Kamillenblüten beruhigen gereizte und entzündete Haut und wirken antibakteriell.
Lavendel
Der Lavendel ist ebenfalls für seine beruhigende Wirkung bekannt. Darüber hinaus unterstützt er die Durchblutung der Haut und regt die Bildung neuer Hautzellen an.
Kornblume
Die Kornblume wird heute nicht mehr oft als Heilpfkanze eingesetzte, wurde aber früher innerlich und äußerlich verwendet. Äußerlich wurde sie zum Beispiel eingesetzt, um die Wundheilung zu unterstützen.
Das Öl
Als Trägeröl verwende ich Jojobaöl. Das Jojobaöl ist streng genommen ein flüssiges Wachs, das aus den Samen des Jojobastrauchs gewonnen wird. Der Schmelzpunkt liegt bei ungefähr sieben Grad, darunter ist es fest.
Jojobaöl ist dem hauteigenen Sebum sehr ähnlich und deswegen besonders hautverträglich. Es wird gerne bei unreiner und fettiger Haut eingesetzt, ist aber in der Regel für alle Hauttypen geeignet.
Darüber hinaus ist das Jojobaöl ein sehr stabiles Öl und ist sehr lange haltbar. Es kann in Ölmischungen sogar auch die Haltbarkeit anderer Öle verlängern.
Denn das Jojobaöl enthält sehr viel Vitamin E, das dem Ranzigwerden von Ölen entgegenwirkt. Vitamin E wirkt aber auch pflegend und verjüngend auf die Haut.
Da ich mein Blütenöl als Hautöl verwenden möchte, habe ich mich daher für das gut verträgliche Jojobaöl entschieden.

Rezept und Anleitung zur Herstellung des Blüten-Hautöls
Um 100 Gramm Blütenöl herzustellen, braucht man nur drei Dinge:
100 Gramm Jojobaöl
eine Handvoll getrocknete Blüten und Heilkräuter
ein sauberes verschließbares Glas
Das Öl stelle ich als Kaltauszug her, das heißt, es ist im Handumdrehen gemacht, etwas Geduld braucht man nur für das Trocknen der Kräuter und das Ziehen im Öl.
Zuerst trockne ich die gesammelten Blüten. Dafür kann man sie zum Beispiel einfach für ein paar Tage auf einem Backpapier gut verteilt auflegen. Beim Trocknen dürfen die Kräuter nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein.
Wenn die Blüten getrocknet sind, gebe ich sie in ein Marmeladeglas und zerzupfe sie dabei in bissen. Dann wird das Öl drübergegossen, so dass es die Blüten gut bedeckt.
Jetzt zieht der Ölauszug für ungefähr vier Wochen an einem schattigen Platz. Dann kann das Öl abgeseiht werden. Ich verwende zum Abseihen immer Sieb und einen Teefilte, mit dem ich das Sieb auskleide, damit auch kleinste Pflanzenteile ausgefiltert werden.
Und voilà - fertig ist das selbst gemachte Hautöl mit den pflegenden Inhaltsstoffen und dem zarten blumigen und krautigen Duft der verwendeten Pflanzen.
Wenn man möchte, kann man noch 0,5 Gramm Vitamin E Öl (Tocopherol) dazugeben, um die Haltbarkeit des Öls zu verlängern. Da ich hier aber Jojobaöl verwendet, das sehr stabil ist und praktisch nicht ranzig wird, finde, es ist hier nicht nötig.
Bei der Haltbarkeit des Blüten-Hautöls orientiere ich mich an der Haltbarkeit des verwendeten Trägeröls.

So kann das Blüten-Hautöl verwendet werden
Das Blüten-Hautöl kann ganz vielseitig eingesetzt werden. Es kann pur verwendet werden, zum Beispiel als Gesichtsöl, Körperöl oder Massageöl. Da ich Jojobaöl als Trägeröl gewählt habe, sollte es für alle Hauttypen gut geeignet sein.
Das Blütenöl kann aber auch in andere Produkte weiterverarbeitet werden, wie in Badeöle, Salben, Cremes, einen Balsam und Körperbutter.
Man sollte nur darauf achten, welche Kräuter man verwendet hat. Da ich Schafgarbe dabei habe, die zwar super ist für unreine Haut, gelichzeitig aber auch photoxisch auf die Haut wirken kann, verwende ich mein Öl nur abends.

Video-Anleitung
Begleitet mich Schritt-für-Schritt bei der Herstellung des Öls bei mir Garten:
Disclaimer: Ich bin keine Medizinerin oder Kosmetikerin, ich teile hier mein Wissen und meine Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen, es handelt sich hier nicht um Empfehlungen für medizinische oder kosmetische Behandlungen, dafür muss man immer einen Arzt oder Apotheker aufsuchen. Es wird keine Haftung übernommen.
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