Ein Klassiker aber zugleich auch die Königsdisziplin in der selbt gerührten Naturkosmetik.
Eine Emulsion ist die dauerhafte Verbindung zweier Flüssigkeiten, die normalerweise nicht mischbar sind.
Im Alltag begegnen uns Emulsionen in allen möglichen Bereichen, so ist zum Beispiel Milch eine Emulsion (Verbindung von Fett und Wasser.) Oder eben auch im Bereich der Kosmetik, denn die Cremen, die wir für Gesicht und Körper benutzen, sind in den meisten Fällen ebenfalls Emulsionen.
Eine Creme besteht aus einer Fettphase (z.B Pflanzenöle, Sheabutter, Kakaobutter etc.) und aus einer Wasserphase (destilliertes Wasser oder Hydrolat). Da sich diese zwei Phasen von selbst nicht miteinander verbinden können, braucht es einen Emulgator, um eine dauerhafte und stabile Emulsion zu erzielen.
Emulgatoren haben hydrophile (wasserliebende) und lipophile (fettliebende) Eigenschaften und können so Wasser und Öle verbinden.
2 Arten von Emulsionen
Es gibt zwei Arten von Emulsionen, nämlich
Öl in Wasser Emulsion (O/W)
Wasser in Öl Emulsion (W/O)
Vereinfacht ausgedrückt geht es dabei darum, welcher Stoff von welchem umgeben wird.
Bei der Öl in Wasser Emulsion werden die Ölmoleküle von den Wassermolekülen umgeben.
Bei der Wasser in Öl Emulsion ist es genau umgekehrt. Da werden die Wassermoleküle werden von den Ölmolekülen umgeben.
Die Art der Emulsion wird vom Emulgator bestimmt.
Die Wahl des Emulsionstyps
Wenn man ein Rezept für eine Emulsion entwickelt, ist der erste Schritt zu wissen, ob man eine O/W oder W/O-Emulsion herstellen möchte. Denn davon hängt die Wahl des Emulgators ab, der für die jeweilige Emulsionsart geeignet ist.
Man könnte daher auch sagen, die Emulsion ist die Königsdisziplin der selbst gemachten Kosmetik. Denn man muss die richtigen Zutaten wählen und sie auch mit der richtigen Technik verarbeiten, um eine stabile und haltbare Creme herzustellen.
O/W-Emuslionen ergeben leichtere Cremes, die schneller in die Haut einziehen und sich daher gut als Gesichtscremes eignen. W/O-Emulsionen ergeben schwerere und reichhaltigere Cremes und können deshalb prinzipiell gut als Hand- oder Körpercremes verwendet werden. Aber natürlich können auch W/O-Cremes für das Gesicht – zum Beispiel als reichhaltige Nachtpflege – und O/W-Cremes für den Körper verwendet werden, je nachdem was die Haut gerade braucht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
3 Phasen der Emulsion
Bei der Herstellung wird eine kosmetische emulsion in 3 Phasen unterteilt:
Ölphase
Wasserphase
Wirkstoffphase (hitzeempfindlich)
Nicht alle Emulsionen sind in der Herstellung gleich, das hängt vor allem vom verwendeten Emulgator ab, aber meistens wird eine (warm verarbeitete) Emulsion so hergestellt:
In die Ölphase kommen Pflanzenöle, Pflanzenbuttern, meistens der Emulgator und Stoffe wie Cetyl Alkohol, die geschmolzen werden müssen.
In die Wasserphase kommen destilliertes Wasser oder Hydrolate, Glycerin und Tinkturen.
In der Wirkstoffphase werden alle hitzeempfindlichen Stoffe hinzugefügt wie Vitamin E Öl und andere Vitamine, ätherische Öle und die Konservierung.
Fettphase und Wasserphase werden auf dieselbe Temperatur erhitzt und dann wird entweder die Wasser- in die Ölphase (oder umgekehrt, je nach Emulsionstyp) eingerührt. Haben sie die beiden Phasen zu einer stabilen Emulsion verbunden und ist die Masse auf mindestens 40 Grad Celsius heruntergekühlt, können zum Schluss die Inhaltsstoffe der Wirkstoffphase eingerührt werden.
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