Mit Mabon, dem zweiten Erntedankfest des keltischen Jahreskreises, werden die köstlichen Geschenke der Natur und die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche im September gefeiert.
Mond- und Sonnenfeste
Es werden insgesamt acht Jahreskreisfeste gefeiert. Vier davon sind Mondfeste, die anderen vier sind Sonnenfeste. Mondfeste sind flexibel und folgen dem Rhythmus des Mondes. Die Sonnenfeste orientieren nach dem Stand der Sonne und haben einen fixen Termin. Mabon ist ein solches Sonnenfest, es fällt auf das Herbstäquinoktium im September und wird um die Tage vom 21. bis zum 23. September gefeiert.
Erntedank zu Mabon
Mabon ist das zweite der drei Erntedankfeste. Das Jahreskreisfest Lughnasadh geht voraus und Samhain folgt. Das heißt, Mabon liegt genau in der Mitte der Erntezeit.
Zu Mabon wird auch das Herbstäquinoktium gefeiert, somit symbolisiert das mittlere Erntefest noch deutlicher die Balance. Wie auch die Tag-und-Nachtgleiche im Frühjahr ist es ein Moment des Gleichgewichts. In der einen Jahreshälfte wird die Wiederkehr des Lichts gefeiert und die Früchte gedeihen. In der anderen Hälfte werden diese geerntet und es wird Dank gegeben für die Geschenke, die das Licht gebracht hat, und die uns über die dunkleren Monate des Jahres nun gut versorgen.
Eine Frucht, die stark mit dem Fest assoziiert wird und bei vielen Erntedankfesten nicht fehlen darf, ist der Apfel. Nicht sehr überraschend, denn jetzt ist seine Zeit. Die reifen Äpfel sind auch die Zeigerpflanze des phänologischen Spätsommers, bevor es im Frühherbst mit der Holunderbeerenreife losgeht.
Der Jahreskreis neigt sich mit Mabon dem Ende zu und wird in ein paar Monaten mit Samhain von Neuem beginnen.
Ursprung des Namens Mabon
Es ist anzumerken, dass nicht zu den ursprünglichen Jahreskreisfesten zählt. Auch wenn früher vielleicht schon die Tag-und-Nachtgleiche gefeiert wurde, ist der Name eine neuere Erfindung des 20. Jahrhunderts.
Die Bezeichnung Mabon bezieht sich auf Mabon ap Modron eine walisische mythologische Figur und Sohn der keltischen Muttergöttin Modron. Der Name Mabon wird auch oft von Maponos, dem keltischen Gott der Jagd, der Jugend, der Fruchtbarkeit und des Lichts abgeleitet.
Bräuche und Rituale zu Mabon
Die Früchte sind reif und dürfen geerntet werden. Mabon ist ein Erntedankfest und so wurde wird die Ernte genossen und natürlich der Natur dafür gedankt.
Die Mabon-Feierlichkeiten kann man sich auch ganz klein und fein nach Hause holen:
Einen Mabon-Altar bauen
Mit den Geschenken aus der Natur, die es jetzt gerade zu sammeln gibt - Äpfel, Birnen, Zwetschken, Hagebutten, bunte Blätter und Blumen - wird eine Kerze geschmückt, die man bei Dämmerung oder beim Räuchern anzündet.
So hat man einen wunderschönen - und auch praktischen - Naturaltar. Denn, wenn Mabon vorbei ist, kann die Dekoration gleich in köstliche Rezepte weiterverarbeitet werden.
Dankbarkeit
Mit der Ernte geht natürlich auch die Dankbarkeit einher. Nicht nur die Dankbarkeit an die Natur, sondern auch für die vielen schönen Erlebnisse, die uns das Leben geschenkt hat. Dankbarkeitslisten werden großgeschrieben und es funktioniert wirklich - sie heben sofort die Stimmung.
Die Früchte des Herbstes verarbeiten und genießen
Äpfel, Birnen, Hagebutten und vieles mehr - im Herbst kann einiges geerntet werden. Jetzt ist die Zeit reif, die Früchte für den Winter zu konservieren. Der richtige Moment ist gekommen, um Obst und Gemüse frisch zu verarbeiten. Marmeladen und Säfte werden eingekocht, Dörrobst wird hergestellt und Kuchen und Strudel werden gebacken.
Räuchern
Räuchern ist ein schönes Ritual zu allen Jahreskreisfesten. Gewählt nach der persönlichen Vorliebe und Situation - z.B. Reinigung, Schutz oder Ausgleich - kann das Räucherwerk bei verschiedenen Themen unterstützen. Besonders schön: Das Räuchern mit einem selbst gebundenen Räucherbündel.
Ich zünde das Räucherbündel an meinem Mabon-Altar an und gehe dann durchs Haus, um es mit Rauch zu reinigen. (PS: nach dem Räuchern immer gut Lüften.)
Platz für Neues machen - der neue Jahreskreis beginnt
Das Jahr des keltischen Jahreskreises endet mit Mabon und beginnt im Oktober/November mit Samhain wieder neu.
Jetzt ist es Zeit, Altes abzuschließen, um Neues zu beginnen. Das heißt, entrümpeln, putzen, aufräumen, reinigen - und dazu passt auch eine schöne Reinigungsräucherung.
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