Räuchern einfach gemacht - hier ist für jeden etwas dabei. So wird mit Räucherbündel, Räucherstövchen und Räucherkohle geräuchert. Plus: viele Tipps und Tricks, damit das Räuchern mit Kräutern und Harzen gelingt.
Warum räuchern?
Das Ritual des Räucherns mit Kräutern und Harzen ist tausende von Jahren alt, jedoch dank der nachgewiesenen Vorteile und seinem mystischen Zauber noch immer hochaktuell.
Das Räuchern reinigt - energetisch und auch im Physischen. Es gibt Studien, die zeigen, dass beim Räuchern mit Salbei Viren und Bakterien in der Luft reduziert werden.
Räuchern kann man zu besonderen Anlässen, aber auch einfach nur so im Alltag, weil man den Duft mag oder, um die Atmosphäre zu reinigen, wenn sprichtwörtlich dicke Luft herrscht. Man kann aber auch zu vielen anderen Themen räuchern, wie zum Beispiel Schutz, Entspannung, Ausgeglichenheit oder Klarheit.
Verschiedene Kräuter haben hier verschiedene Bedeutungen.
Brauchtum: Rauhnächte und Jahreskreisfeste
Die Winterzeit und damit auch die Rauhnächte, die Dezember beginnen, stehen vor der Tür.
Zu den Rauhnächten wird da in Österreich, wo ich herkomme, mit Weihrauch, Myrrhe und Speik geräuchert. Mein Opa ist zu den Rauhnächten immer mit einer Räucherpfanne durch das Haus gegangen und das war als Kind auch meine erste Begegnung mit dem wunderschönen Brauch des Räucherns.
Aber auch die keltischen Jahreskreisfeste wie Sommersonnenwende, Yule, Samhain oder Mabon sind ein schöner Anlass zu räuchern. Die Jahreskreisfeste sind alte Naturfeste, die sich nach dem Rhythmus von Sonne und Mond richten, die heute noch große Beliebtheit erfahren.
Durch die reinigende Wirkung des Räucherns kann man damit immer schön einen alten Abschnitt abschließen und einen neuen Willkommen heißen.
1. Räucherbündel
Das Räuchern mit dem Räucherbündel ist eine der einfachsten und schnellsten Arten, um mit Kräutern zu räuchern. Und ein Räucherbündel ist auch ganz einfach selbst gemacht.
Zum Räuchern mit dem Kräuterbündel braucht man eine Kerze – oder auch Zündhölzer oder ein Feuerzeug, um es anzuzünden.
Auch ist es gut, wenn man eine Feuerfeste Schale breitstehen zu haben, um das Räucherbündel abzulegen oder sie drunter halten, wenn man mit dem Räucherbündel durchs Haus geht. Denn es kann immer sein, dass verkohlte oder noch glimmernde Pflanzenteile runterfallen.
Zum Räuchern, hält man das Kräuterbündel einfach in die Flamme, bis es zu glimmern und rauchen beginnt. Dann kann man damit durch das Haus gehen oder auch um sich selbst herum räuchern.
Wenn man fertig geräuchert hat, löscht man das Räucherbündel in der feuerfesten Schale aus und kann es danach immer wieder verwenden, bis es aufgebraucht ist.
Mit den Räucherbündeln räuchere ich besonders gern zu den Jahreskreisfesten.
Nach dem Räuchern sollte man unbedingt gut durchlüften.
Tipp:
Hier habe ich mein 5 Top-Tipps zusammengefasst, wie man beim Binden dess Kräuterbündels sichergeht, dass es gut durchtrocknet, nicht schimmelt und auch gut duftet.
2. Räucherkohle
Mit der Räucherkohle wird bei uns zu den Rauhnächten immer geräuchert, denn sie eignet sich sehr gut zum Räuchern von Harzen wie Weihrauch.
Was man braucht:
Ein Gefäß wie ein Räucherpfännchen oder diese Räucherschale, eine Zange und eine Kerze oder ein Feuerzeug.
Zuerst wird die Räucherkohle angezündet. Man hält sie in die Flamme, bis kleine Funken zu sehen sind und sie zu glosen beginnt.
Ganz wichtig, man braucht hier eine Zange, um sich nicht zu verbrennen.
Übrigens, falls sich die Kohle nicht gut anzünden lässt, oder nicht wirklich glühen will, kann das daran liegen, dass sie zu alt ist.
Wenn die Kohle ihre Farbe verändert und weißlich wird, kann man sein Räucherwerk drauflegen
Tipp:
Man kann auch Kräuter auf die Räucherkohle legen, aber man sollte dabei beachten, dass die Kohle sehr heiß ist und die Kräuter schnell verglühen und stark rauchen werden, ich lege immer das Harz zuerst drauf und dann die Kräuter.
3. Räucherstövchen
Das Räuchern mit dem Räucherstövchen ist wohl die sanfteste Art zu Räuchern.
Das Räucherstövchen funktioniert wie eine Duftlampe nur statt ätherischer Öle, die man in eine Schale mit Wasser tröpfelt, gibt man Kräuter auf ein Gitter.
Und so einfach geht es:
Einfach das Teelicht anzünden und getrocknete Kräuter oben auf das Sieb legen.
Wenn es Pflanzen sind, die nicht sehr wasserhältig sind, wie Tannennadeln oder Rosmarin, lege ich auch mal frische Pflanzen drauf, aber im normalfall nimmt man getrocknete Kräuter.
Um Kräuter gut räuchern zu können, ohne dass sie gleich verglühen, sollte das Stövchen so um die 10 cm hoch sein.
In der Mitte des Stövchens ist es immer am heißesten, das heißt, wenn man sieht, dass die Kräuter gleich verbrennen, legt man sie am besten an den Rand des Siebs.
Beim Räuchern mit dem Stövchen geht es nämlich um das Duftaroma, das Erzeugen von Rauch oder das Verbrennen der Kräuter ist hier gar nicht das Ziel.
Tipp: Räuchern mit Harz auf dem Stövchen
Wenn man Harze auf das Räuchersieb legt, schmelzen sie und verkleben das Gitter (obwohl ich zugeben muss, dass ich es trotzdem machen, vor allem, wenn ich Räuchermischungen räuchere).
Aber wenn man das Sieb sauber halten will, dann legt man einfach ein Blatt unter das Harz - natürlich ein ungiftiges. Ich nehme gerne Himbeer- oder Brombeerblätter.
Video-Anleitung:
3 Mal Räuchern: einmal mit Räucherbündeln (und Palo Santo), einmal mit Räucherkohle und einmal mit dem Räucherstövchen – Schritt für Schritt erklärt.
Pssst:
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Disclaimer: Ich bin keine Medizinerin oder Kosmetikerin, ich teile hier mein Wissen und meine Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen, es handelt sich hier nicht um Empfehlungen für medizinische oder kosmetische Behandlungen, dafür muss man immer einen Arzt oder Apotheker aufsuchen. Es wird keine Haftung übernommen.
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